"somewhere/shared" - Tanzperformance

"somewhere/shared" - Tanzperformance

“somewhere / shared” von Christina D’Alberto wird vom 20. September bis zum 22. September 2018 in der MUCCA aufgeführt. Ich durfte Sonntagabend (16. 9. 2018) bei einer Probe dabei sein und bin begeistert!

Foto: Stefano Piemontese

Foto: Stefano Piemontese

In der Tanz- und Gesangsperformance geht es, wie der Name schon anmuten lässt, darum, einen gemeinsamen Raum zu schaffen, Grenzen auszutesten (in einem eigentlich grenzenlosen Raum), eine gemeinsame Sprache zu finden - oder eben auch nicht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Durchsetzen von Macht und dem Austragen von Kämpfen. Die Tänzer*innen und die Sängerin befinden sich in einem unendlichen Kampf um Freiräume, um Freiheit. Mal raufen sie, mal umgarnen sie sich, mal beschnuppern sie sich, mal vereinen sie sich, mal werden sie zu wilden Tieren, Jäger und Opfer zugleich. Der Raum ist theoretisch frei von patriarchalen Strukturen, aber nicht frei von Geschlechterrollen.

Getragen (oder vielleicht getrieben?) wird der Tanz von dem Gesang, von den Vibrationen der Stimme der Sängerin Antonia Dering. Wiederkehrende Töne und gutturale Laute bilden einen Resonanzkörper und vereinen die Bewegungen der Tänzer*innen immer wieder.

Die Choreografin Cristina D’Alberto erzählte mir, dass ihr Ausgangspunkt und die Inspiration für die Performance das Katajjaq-Ritual war, ein traditioneller Gesangswettbewerb unter Inuit-Frauen. Es steht als Sinnbild für eine alternative, subversive und nicht-patriarchale Form des Kampfes. Der Gesang zieht einen vom ersten Ton an komplett in den Bann. Er ist befremdlich, manchmal tierisch, gleichzeitig irgendwie vertraut und beruhigend und wunderschön. Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gehört und dafür allein lohnt es sich, das Spiel anzusehen.

“somewhere/shared” kann ich allen ans Herz legen, auch denen, die vielleicht vor einer Tanzperformance eher zurückschrecken. Es unterhält von der ersten bis zur letzten Sekunde (ich hätte noch ewig weiter schauen und hören können) und regt zum Nachdenken über unsere Gesellschaft und Gemeinschaft an. Weil es weder zu abstrakt noch zu konkret ist, kann man seine eigene Interpretation hineinlegen, aber auch die der Performance mitnehmen.

Sara Campinoti (vorne) und Daphna Horenczyk (hinten) Foto: Stefano Piemontese

Sara Campinoti (vorne) und Daphna Horenczyk (hinten) Foto: Stefano Piemontese

Termine und Tickets

20. bis 22. September 2018 | je 20:30 Uhr
Tickets 14 € / 10 € ermäßigt
Reservierungen unter tickets@ratundtat-kulturbuero.de

Große Halle des MUCCA
Schwere-Reiter-Straße 2 
80637 München

Team

Choreografie und künstlerische Leitung // Cristina D’Alberto
Tanz // Daphna Horenczyk | Sara Campinoti | Búi Rouch
Gesang // Antonia Dering
Dramaturgie // Amahl Khouri
Musik // Leonhard Kuhn
Licht // Michael Bischoff
Produktionsleitung und Presse // Martina Missel


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